Am 27. März wird die Kongogruppe sich beim Abschiedsgottesdienst von Peter Gundlack einbringen, der sich ab dem 1. April als Pilger auf den Jakobsweg begibt und anschließend als Pastor nach Hannover zurückkehren wird. Es ist geplant, verschiedene Artikel zugunsten der Projekte im Kongo nach dem Gottesdienst zum Verkauf anzubieten. Neu ab sofort ist die Möglichkeit, auch online per QR-Code für die Kongohilfe zu spenden.
"Wir haben in der CSM ( Centre Scolaire Maranatha / Schulzentrum Maranatha) eine weitere, dem FPB ( Ferme Pédagogique de Bunji) ähnliche Gruppe ins Leben gerufen. Die Eltern der Schüler lernen landwirtschaftliche Techniken. Wir haben ihnen einen Raum angeboten, in dem sie den Gemüseanbau erlernen können, um ihre Ernährung und Lebensmittelsicherheit zu verbessern. Wir werden bald mit der Aufzucht von Hühnern beginnen. Wir haben dem Team eine "Maman" zur Seite gestellt, die es betreut und anleitet.
2001 besuchte der junge Student Mwaka Nasekwa die Region des Heidekreises. Waltraud Graner bat damals Klaus Harjes um Unterstützung bei der Übersetzung und Kommunikation. Mwaka war voller Optimismus sein Land zu unterstützen, vor allem Schulkindern den Besuch der kostenpflichtigen Schulen zu ermöglichen. Anfänglich wurden Bleistifte und Brillen gesammelt und Pakete in den Kongo gesandt. Es entstand eine feste Verbundenheit mit dem Wunsch mehr zu helfen. Glücklicherweise fanden sich viele Unterstützer in der Gemeinde. Zahlreiche Projekte konnten finanziert werden. Diese Arbeit kann nun fortgesetzt werden. Die Leitung übernehmen als Team Oliver Boock und Carmen Schoppan, die bereits seit vielen Jahren aktive Mitstreiter der Kongogruppe sind. Klaus Harjes wird weiter als Übersetzer unterstützen. "Wir freuen uns über das Vertrauen der Gruppe. Der Zusammenhalt, die gute Gemeinschaft und die Kreativität gibt uns Rückhalt. So können wir unsere Brüder und Schwestern im Kongo weiter unterstützen und ein kleines Licht in dunklen Stunden sein." An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an unsere Dauerspender. Oliver Boock und Carmen Schoppan
Mit großer Trauer haben wir vom Tod unserer geliebten "Maman" und Freundin Waltraud erfahren. Zuallererst möchten wir Ihnen allen unser tiefstes Beileid aussprechen. Der Tod ist für jeden Menschen unausweichlich, aber die Trennung ist immer schmerzhaft. Waltraud war für uns eine gute Freundin und "Maman". Wir kennen die Familie Siegfried (Graner) und die evangelische Kirche in Bad Fallingbostel seit 1996 während meiner Studienreise nach Deutschland mit Unterstützung des OSW. Ich wohnte während des gesamten Aufenthaltes in Fallingbostel bei dieser Ärztefamilie, und seither sind wir uns sehr nahe geblieben. Waltraud war sehr stark in ihrem christlichen Glauben und sehr liebenswürdig. Heute ruht sie bei ihrem himmlischen Vater in ewiger Seligkeit. Ich weiß, dass sie eine große Lücke in der Familie, der Kirche und der Gemeinschaft hinterlässt. Sie war eine große moralische, geistige und materielle Stütze für uns. Ihr Andenken wird für immer in meinem Herzen und meinem Geist bleiben. Meine Familie hat sie nie persönlich kennengelernt, aber sie kennt sie sehr gut durch ihre Werke. Und alle weinen in diesem Moment mit Ihnen. Doch unsere Freude ist, dass sie nun friedlich beim himmlischen Vater ruht. Wir laden Sie ein, in ihre Fußstapfen zu treten. Möge der Gott allen Trostes Sie in dieser Zeit der Trauer und in alle Ewigkeit trösten. Möge die Gnade und Barmherzigkeit Gottes mit Ihnen sein.
Waltraud Graner, Initiatorin und beherzte, unermüdliche und unersetzbare Mitarbeiterin in der Kongogruppe Bad Fallingbostel ist in der Nacht vom 7. auf den 8. September verstorben. " Und was heißt nicht mehr zu atmen anderes, als den Atem von seinen rastlosen Gezeiten zu befreien, damit er emporsteigt und sich entfaltet und ungehindert Gott suchen kann?" (Khalil Gibran) Möge Waltraud in Frieden ruhen - sie wird immer in unseren Herzen sein.
Nach dem Ausbruch des Mount Nyiragongo am 22. Mai erhielten wir die gute Nachricht von Mwaka Nasekwa, dass die Stadt Goma und der Schulkomplex Maranatha verschont blieben. Er schreibt: Seit gestern ist die gesamte Bevölkerung von Goma und Umgebung nach dem Vulkanausbruch, der seit 18 Stunden andauert, in Aufruhr. Die Bewohner sind in alle Richtungen geflohen. Glücklicherweise zeigt der Bericht von heute Morgen, dass die Stadt Goma verschont blieb, aber die Dörfer am Rande des Nyiragongo-Territoriums waren betroffen. Die Straße zwischen Goma und Rutshuru (Norden) ist abgeschnitten, und mehrere Dörfer wurden komplett zerstört. Die Lava floss in die entgegengesetzte Richtung unseres Projektstandorts. Daher ist der Schulkomplex Maranatha weit von der Stelle entfernt, an der die Lava floss. Die Menschen, die geflohen sind, beginnen, in ihre Häuser zurückzukehren. Andere flohen in das benachbarte Ruanda. Marthe und Aimées Familie (Mwakas Frau und Tochter) sind in den Süden geflohen (25 km von der Stadt entfernt). Es geht ihnen gut, und sie bereiten sich auf die Rückkehr in ihre Heimat vor, wie die meisten Menschen, die geflohen sind. Lesen Sie dazu auch den Artikel in der Walsroder Zeitung vom 25. Mai.
Anlässlich einer Grundschulinspektion wurde der Maranatha Schulkomplex aufgrund seiner vorbildlichen Infrastruktur als Zentrum für die Weiterbildung von Lehrern im Nyiragongo - Territorium ausgewählt. Leider musste der Neubeginn des Unterrichts vom 5. Januar wegen der Corona - Pandemie auf bisher unabsehbare Zeit verschoben werden, und die Schüler und Schülerinnen erwarten sehnsüchtig den Schuljahresbeginn. Kulu Maheshe Plamedi, Adili Rwahunga, Christine Alliance und Mulume Nambasha Crispin sind einige der Kinder, die mit Hilfe der Kongogruppe kostenfrei am Unterricht teilnehmen, und sie sind glücklich, zur Schule gehen zu dürfen. Lehrerin, Arzt, Hebamme, Architekt - das sind ihre Berufswünsche, und sie lernen fleißig, um ihre Ziele zu erreichen. Das haben sie Bayongwa Nankola Moise erzählt, dem Direktor der Schule, der selbst Vater von 15 Kindern ist. Ihm hat es viel Freude bereitet, mit den Kindern zu sprechen und zu entdecken, welches Potential in ihnen steckt. Alle senden ihren Dank und herzliche Grüße nach Bad Fallingbostel: Möge Gott euch segnen.
Am vom Bildungsministerium festgesetzten ersten Tag des neuen Schuljahres wurden auch die Vorsteher der beiden benachbarten Dörfer eingeladen, der Eröffnung des neuen privaten Kindergartens und der Primar- und Sekundarschule Maranatha beizuwohnen. Von 72 angemeldeten Schülerinnen und Schülern fanden sich 51 ein, davon 37 im 1. Schuljahr und 14 im 2. Schuljahr, 32 Mädchen und 19 Jungen. Die Kinder sind zwischen fünf und zehn Jahre alt. Kindergartenkinder im Alter von drei und vier Jahren wurden aus soziokulturellen Gründen und wegen großer Entfernungen zwischen ihrem Zuhause und der Schule bislang noch nicht angemeldet. Die Mädchen und Jungen wurden von den zwei neu eingestellten Lehrern in einem weiß und blau gestrichenen neuen Schulgebäude mit 32 nagelneuen Schreibtischen, Tafeln, Heften und Lehrbüchern erwartet. Am 25. Oktober fand dann der erste Elternabend statt, der von 25 Eltern, überwiegend Frauen, besucht wurde, und es wurde ein Elternausschuss gewählt, der als Bindeglied zwischen Eltern, Lehrern und Schulträger fungieren wird. Da in der Umgebung der Schule mehr als 90 % der Frauen nicht lesen und schreiben können, wird die Einrichtung einer Alphabetisierungsklasse angestrebt. Möge die neue Schule ein Segen für die Schulkinder und ihre Eltern, die Mitarbeiter und die ganze Region sein!
Lokale Behörden und Kirchen sind jetzt darüber informiert, dass die neue Schule ihren Betrieb am 5. Oktober aufnehmen wird, dabei wurde die Höchstzahl der Schulanfänger*innen auf 30 begrenzt, um eine gute Betreuung durch die Lehrer*innen zu gewährleisten. Der Direktor wurde bereits eingestellt, die Auswahl der weiteren Mitarbeiter ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Alle Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, um einen guten Start zu ermöglichen: Treppen und Rampen werden gebaut, die Decken erstellt, der Schulhof planiert, eine Klärgrube ausgehoben und Toiletten errichtet. Die Kongogruppe Bad Fallingbostel wünscht allen Beteiligten einen gelingenden Schulbeginn.
Von Mwaka Nasekwa erreicht uns jetzt die Nachricht, dass die Schulen in der Demokratischen Republik Kongo am 5. Oktober wieder öffnen werden. Auch zwei seiner Pastorenfreunde sind an Covid -19 verstorben, und weiterhin steht der gesamte Osten des Landes unter dem Einfluss bewaffneter Gruppen, die töten und vergewaltigen. Der Entschluss wurde gefasst, trotz des nur langsamen Baufortschritts in Nyiragondo mit den beiden ersten Klassen des neuen Schulzentrums Maranatha ebenfalls am 5. Oktober zu beginnen. Zwar hat die Regierung die kostenlose Bildung angekündigt, aber es ist fraglich, ob sie imstande sein wird, die Lehrergehälter und den Betrieb der öffentlichen Schulen zu finanzieren. Auch den Eltern fehlen häufig die nötigen Mittel. Projekte wie der Maranatha - Schulkomplex sollen helfen, diese Lücke zu schließen, und Mwaka und seine Mitarbeiter suchen weiterhin intensiv nach Strategien, die es ermöglichen, die neue Schule lebensfähig zu machen und ihren humanitären Auftrag zu erfüllen. Sie bedanken sich für die Unterstützung aus Bad Fallingbostel und von Brot für die Welt. Mwaka schreibt: "Wir brauchen eure Gebete für diesen Anfang, der sicherlich sehr schwierig sein wird, aber wir haben den Glauben, dass Gott sich durch dieses Projekt mehr offenbaren wird. Der größte Fehler, den wir machen können, ist, es nicht zu versuchen."