Schule

Das Schulwesen in der DR Kongo galt noch 1990 als eines der besten in Zentralafrika. Die drei Kongokriege und die nachfolgenden unaufhörlichen Unruhen und Massaker haben jedoch die Situation völlig auf den Kopf gestellt. Viele Schulen, vor allem im ländlichen Bereich, wurden zerstört und bis heute nicht wieder aufgebaut. Überall fehlen qualifizierte Lehrer, Mobiliar und didaktisches Material. Gemessen an den niedrigen Einkünften ist der Schulbesuch sehr teuer und für viele Familien unerschwinglich.
"Könnte die St. Dionysius-Kirchengemeinde Kindern aus besonders notleidenden Familien den Schulbesuch ermöglichen?" So lautete die Anfrage unserer Projektpartner im Frühjahr 2016. "20 Dollar pro Trimester, also etwas weniger als 7 Euro im Monat, wären aufzubringen." Dieser Bitte wollten wir gern nachkommen und unterstützen seither neben dem Pädagogischen Bauernhof das Projekt "Scolarisation" (Schulbesuch).
Mittlerweile haben sich Partner für 35 Kinder gefunden, Mädchen und Jungen. Es werden jedoch von uns keine Einzelpatenschaften vermittelt, sondern das Gesamtprojekt soll gefördert werden. 35 Kinder, auf die sonst vermutlich eine Karriere als Haushaltshilfe, Viehhirte oder Bettler gewartet hätte, können jetzt zur Schule gehen und ihre Zukunftschancen enorm verbessern. Dass es viele Mädchen sind, ist dabei besonders erfreulich, denn es werden immer noch lieber die Jungen als die Mädchen zur Schule geschickt, da doch Mädchen sowieso heiraten und im Haushalt nützlich sind. Unserer Bitte, Mädchen zu bevorzugen, wurde also entsprochen. 

"Unsere" Schülerinnen und Schüler besuchen zur Zeit verschiedene Schulen im Umkreis des Pädagogischen Bauernhofs, 21 davon die Grundschule Lokossa. 

Im Schuljahr 2020/21 wurde zudem der Maranatha-Schulkomplex (CSM) in Goma eröffnet. Diese Schule soll dem Gebiet von Nyiragongo, speziell dem Dorf Mukondo II, Hoffnung geben. Sie vermittelt pädagogisch und spirituell hochwertigen Unterricht und wurde, obwohl noch im Aufbau, von der Grundschulinspektion der Region als Zentrum für die Weiterbildung von Lehrern ausgewählt. Hier werden weitere Schülerinnen und Schüler finanziell unterstützt.   

Zitat aus dem Pädagogischen Programm 2017/18:

  • 35 Kinder, die in der Vergangenheit keinen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung hatten, gehen heute ungehindert zur Schule, weil die Gebühren regelmäßig bezahlt werden.
  • Mädchen profitieren von einer qualitativ hochwertigen Ausbildung auf Augenhöhe mit Jungen, und sie sind sehr stolz darauf.
  • Eltern verstehen, dass sich alle Kinder gut an die Schule anpassen und sich effektiv verteidigen können. Mädchen und Jungen sind alle gleich und mit den Fähigkeiten Gottes, des Schöpfers, ausgestattet. 
  • Unterstützte Kinder können ihre Ausbildung bis zum Ende des Schuljahres ohne Unterbrechung fortsetzen. 
  • Das Projekt fördert den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Bundji-Bevölkerung und der Familien. 
Quellen: Klaus Harjes, Francois Kiza, Mwaka Nasekwa, Bayongwa Nankola Moise