Nord-Kivu

Die Demokratische Republik Kongo

  • Hauptstadt: Kinshasa
  • ca. 75 Millionen Einwohner
  • vom Äquator durchzogen
  • tropisches Klima

Nord-Kivu

  • Provinzhauptstadt: Goma
  • ca. 5,5 Millionen Einwohner
  • grenzt an Ruanda und Uganda
Das Dorf Bundji liegt in der Nähe der 100 000 Einwohner zählenden Stadt Beni, wo die Hilfsorganisation PPSSP ansässig ist. Zahlreiche Unruhen, ethnische und völkerrechtliche Spannungen sowie wirtschaftliche Auseinandersetzungen prägen das Leben der Menschen in Nord-Kivu. Viele Menschen sind auf der Flucht. Wie World Vision berichtet, ist der Ostkongo seit über 20 Jahren eine der instabilsten Regionen in Afrika. Stark erhöhte Krankenraten und frühe Sterblichkeit, mangelhafte Infrastruktur, Analphabetismus und Wohnungsmangel sind einige der Folgen der jahrzehntelangen Ausbeutung, der drei Kongokriege zwischen 1996 und 2009 sowie der nicht enden wollenden lokalen Konflikte. Beinahe täglich greifen Terroristen in Nord-Kivu wehrlose Dorfbewohner an. Ganz in der Nähe Bundjis kamen im Dezember 2015 bei einem Massaker 250 Menschen ums Leben, darunter auch Verwandte von Projektteilnehmern. Am 30. Dezember 2020 wurden erneut 17 Menschen, Bauern auf dem Weg zu ihren Feldern, in der Region Beni von Rebellen enthauptet. Zur Zeit gilt der Ostkongo als die unsicherste Region der Welt.
Ein Ausbruch des Vulkans Mount Nyiragongo am 22. Mai 2021, der von Erdbeben begleitet wird, vergrößert die Unsicherheit und Traumatisierung der Bevölkerung von Goma.
Mehr als 5000 Haushalte sind zur Zeit ohne Unterkunft.
Trotz reicher natürlicher Schätze leben 90 % der Bevölkerung in Nord-Kivu unterhalb der Armutsgrenze, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 59 Jahre. Die Kindersterblichkeit liegt bei 98 pro 1000 Neugeborenen, die Einschulungsrate bei 36 %. Es gibt 10 Ärzte pro 100 000 Einwohner, und nur knapp ein Viertel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Arbeitslosigkeit ist enorm hoch und führt zu erhöhter Kriminalität. Frauen sind zu 80 % für das Auskommen der Familie zuständig. Aus Angst, vergewaltigt zu werden, gehen sie nicht auf ihre Felder, die die eigentliche Hauptquelle ihrer Haushaltseinkünfte darstellen. Die Folgen sind Mangelernährung, Kinderarbeit und Prostitution.

Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Gemeindebrief der St. Dionysius-Kirchengemeinde, Mwaka Nasekwa, Wikipedia, World Vision; Karten: Wikipedia